Interview mit Franci von pf-Unikate -

Wie bist dazu gekommen pf-Unikate zu gründen?

Ich hatte nie einen anderen Berufswunsch und wollte schon immer selbstständig sein. Ich habe mit 3 Jahren zu nähen begonnen und mit 10 Jahren brachte ich mir das Nähen an der Maschine selbst bei. Mit 12 habe ich mir dann schon meine eigene Kleidung genäht. Für mich war klar, dass ich Modedesign, in Verbindung mit Maßschneiderei, studiere. Nach meinem Studium habe ich aber erstmal einen Job angenommen, weil ich Berufserfahrung sammeln wollte. Mein erster Job hat mich nach Hamburg verschlagen, zu einem Newcomer Brautmodenlabel. Allerdings arbeitete ich nur 6 Monate in Hamburg da ich bereits schwanger war. In meiner Elternzeit habe ich angefangen Babystrampler für unseren Sohn zu nähen. Meine Hebamme hat dann anderen Müttern von meinen Babysachen erzählt und mich ermuntert diese auch bei ihr im Laden zu verkaufen. Da wurde mir wieder bewusst, dass ich mich schon immer selbstständig machen wollte. Und so wurde gemeinsam mit Patrick pf-Unikate gegründet.

Für was steht pf-Unikate?

P für Patrick – meinen Geschäftspartner und Ehemann 🙂

F für Franci – also mich 🙂

Unikate – weil wir alle Unikate sind.

Das ist übrigens auch unsere Message an alle. Jeder sollte zeigen, dass er ein Unikat ist. Und wie kann man das am besten nach außen tragen, natürlich mit der Kleidung.

Warum maßgeschneiderte Brautkleider?

Im Studium hat sich die Leidenschaft für Brautmode entwickelt. Bei meinem zweiten Praktikum wollte ich unbedingt ein Brautkleid entwerfen. Meine Maßschneidermeisterin war so begeistert von meinem Kleid, dass sie sogar ein Shooting organisierte. Das Shooting wurde danach im „Wedding Guide Aschaffenburg 2012“ veröffentlicht. Für die breite Masse eine Kollektion zu entwerfen hat mich damals nach dem Studium allerdings nicht gereizt. Ich wollte eine Herausforderung die ich in maßgeschneiderten Brautkleidern gefunden habe. Ich brauche diesen Ansporn, dass ich für die Braut das Beste aus ihr und aus dem Kleid raushole damit sie am Hochzeitstag strahlen kann.

Schneidert ihr noch andere Artikel?

Ja, wir schneidern auch andere Artikel: Bodies, Röcke, Jeansjacken, Brautkleider, Strumpfbänder, Babysachen, Fanpullover, Anzüge für Männer auf Anfrage. Rein theoretisch ist bei uns jeder Traum machbar. In unserem Studium wurden wir umfangreich in Schnitttechnik und Fertigung geschult.

Ich selbst habe immer 1000 Ideen in meinem Kopf – ich bin durch und durch Designerin – eher muss ich mich manchmal bremsen um nicht noch mehr Produkte im Sortiment aufzunehmen 🙂

Wo holst du dir deine Inspiration?

Für die maßgeschneiderten Brautkleider hole ich mir die Inspiration bei unseren Kundinen. Die Braut an sich ist meine Inspiration. Ich lerne die Braut kennen und erfrage ihre Wünsche, dann entstehen schon ganz viele Bilder im Kopf. Und ich fange direkt an Skizzen zu zeichnen.

Natürlich informiere ich mich auch über die neusten Trends, in Magazinen, auf Pinterest und Designerportalen.

Wann sollte man frühestens zu euch kommen und wie lange braucht ihr um das Kleid anzufertigen?

Am besten kommt man min. 3-6 Monate vor der Hochzeit zu uns. So haben wir genug Zeit das Kleid anzufertigen. Im schlimmsten Fall schaffen wir es aber auch in 4 Wochen. Das soll jetzt aber keine Aufforderung an alle Bräute sein. Auch wir müssen schlafen 😉

Wie läuft so ein Prozess von der Idee zum Kleid ab?

Als erstes probieren die Bräute Kleider aus unserer Musterkollektion an und wir schauen welche Silhouette am besten zu ihr passt und in welcher sie sich am wohlsten fühlt. Dann erzählt uns die Kundin was sie sich vorstellt und was ihre Wünsche und Ideen sind. Im ersten Termin fangen wir schon an Skizzen zu machen. Im weiteren Prozess verfeinern wir die Skizzen und schauen uns Stoffmuster an. Und so konkretisieren sich immer mehr Details und Wünsche bis hin zum fertigen Kleid und der endgültigen Stoffauswahl. Danach folgen in zeitlichem Abstand 1-3 Anprobe Termine, in denen das Kleid immer mehr Form annimmt und schließlich mit einer glücklichen Braut das Atelier verlässt.

Was ist das besondere an pf-Unikate?

Dass wir das Unikat, also die Braut in den Vordergrund stellen. Wir wollen das Beste aus ihr rausholen. Ihre Persönlichkeit hervorheben. Dass sie am Hochzeitstag strahlt. Dass die Braut ein Unikat trägt, das es so nirgends wo auf der Welt gibt und schlussendlich sie selbst in einer wunderschönen Hülle sein kann.

Was ist das Schönste an deinem Job?

Diese Glücksmomente mit den Kunden erleben zu dürfen. Es gibt mir so viel, wenn die Braut strahlt und Glückstränen in den Augen hat oder vor Freude schreit wenn sie Ihr fertiges Kleid anprobiert. Man bekommt ein direktes Feedback für seine Arbeit – die Dankbarkeit der Bräute.

Dass ich kreativ und frei arbeiten darf. Dass ich etwas erschaffen kann. Jedes Mal wenn ich sehe wie aus der Skizze ein Kleid wird, fühlt es sich an wie pures Glück. Mich erfüllt mein Job sehr und ich bin dankbar, dass ich dieses Hobby als Beruf ausleben darf.

Was rätst du Brautpaaren für die Hochzeitsplanung?

Viele unserer Bräute haben schon kleine Kinder. Viele wollen sich dann am Hochzeitstag, genau aus diesem Grund extra aufhübschen- sprich sie wollen sich mehr schminken als im Alltag. Aus Erfahrung, rate ich unseren Bräuten, sich den Kindern nach dem Termin beim der Stylistin zu zeigen, damit sie am Hochzeitstag nicht erschrecken. Denn auf meiner eigner Hochzeit und Taufe meines Sohnes hatte ich mich stärker geschminkt als sonst und mein Sohn hat dann den Tag über mir gegenüber gefremdelt. Er kannte die Mama ja nicht mit so viel Schminke! Das war schrecklich für mich und ich würde es im Nachhinein anders machen.

Viele wollen auch wissen ob das Kleid zur Location passt. Daher lasse ich mir vorab gerne Bilder der Location oder wenn vorhanden das Moodboard schicken. So erkenne ich den Stil der Hochzeit und kann die Braut gut beraten und ein Kleid designen das zum Stil der Hochzeit passt.

And last but not least – bleibt ruhig. Egal wie viel wir planen, alles kommt wie es will und genauso ist es perfekt!

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